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Stoßwellenbehandlung (ESWL)

Was ist eine Nierensteinzertrümmerung?

Stoßwellenbehandlung - Abbildung 1Abb. 1: Erstes ESWL-Gerät HM1 Die Nierensteinzertrümmerung oder extrakorporale Stoßwellenlithotripsie – kurz ESWL – ist ein in den 1980er Jahren in Deutschland entwickeltes Verfahren, welches die bis dahin üblichen chirurgischen Steinoperationen weitgehend verdrängt hat. Grundprinzip ist, dass außerhalb des Körpers (extrakorporal) erzeugte Stoßwellen durch technische Vorrichtungen (ähnlich einem Brennglas) so  auf den Nierenstein zentriert werden, dass dieser durch die entstehenden Spannungen in kleine Bruchstücke zerfällt. Diese können  dann in der Regel problemlos und schmerzfrei mit dem Urin ausgespült werden.

Die Stoßwellen wurden bei der ersten Gerätegeneration mit einer Art überdimensionalen Zündkerze durch elektrische Entladungen erzeugt, die dann im Wasserbad auf den Stein gerichtet wurden. Daher stammt auch der damals übliche Name „Badewanne“  (siehe Abb. 1).

 

 

Wie funktioniert eine ESWL?

Stoßwellenbehandlung - Abbildung 2
Abb. 2: Modernes ESWL-Gerät

Bei den modernen Geräten erfolgt die Stoßwellenerzeugung durch Kristalle, die sich durch Anlegen kurzer Stromimpulse verformen. Die Geräte können so wesentlich kompakter und kleiner gebaut werden. Auch müssen die Patienten für die Übertragung der Energie heute nicht mehr in ein Wasserbad getaucht werden, sondern es genügt ein etwa fußballgroßes Gelkissen (siehe Abb. 2).

Auch das von uns verwendete Gerät Piezolith der Fa. Wolff funktioniert nach diesem Prinzip.

Wir führen ESWL-Behandlungen seit mehreren Jahren ambulant in unserer Praxis durch. Durch die Zusammenarbeit mit der Firma Alliance Medical ist sichergestellt, dass wir immer über Geräte der neuesten Generation verfügen und auf hochwertige technische und personelle Unterstützung zurückgreifen können. Voraussetzung ist immer eine vorherige sorgfältige Untersuchung, Beratung und Aufklärung. Ist die Notwendigkeit einer ESWL gegeben, wird ein Behandlungstermin vereinbart.

 

 

 

Ist für die ESWL eine Narkose notwendig?

Die Antwort ist ein klares „Jein“. Zwar wird häufig damit geworben, dass die ESWL mit den neuen Geräten schmerzfrei sein soll, jedoch ist nach unserer Erfahrung das Wort „schmerzfrei“ sehr relativ zu betrachten. Bei Stoßwellenenergien, die auch zu einem  zuverlässigen Behandlungsergebnis führen sollen, wird jeder Stoß wie ein kleiner Nadelstich empfunden. Das mag bei einigen wenigen Stoßwellen unproblematisch sein, aber in der Regel werden etwa 2000 bis 3000 appliziert bei einer Behandlungsdauer von etwa 30 Minuten.  Hinzu kommt, dass sich der Stein mit jedem Atemzug durch den Brennpunkt hindurchbewegt und dadurch bei schmerzbedingt erhöhter Atemfrequenz weniger Wirkungstreffer abbekommt. Wir sind daher dazu übergegangen, die ESWL entweder mit einem Schmerz- und Beruhigungsmittel (Sedoanalgesie) oder aber in einer leichten Allgemeinnarkose durchzuführen.

 

Worauf muss nach der ESWL geachtet werden?

Nach der ESWL ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, damit die Steinbröckel auch aus der Niere ausgespült werden. Der Urin kann unmittelbar nach der Behandlung rötlich verfärbt sein, was in der Regel unproblematisch ist und meistens nach kurzer Zeit wieder verschwindet. Für den Fall, dass ein abgehendes Steinchen Schmerzen verursacht, rezeptieren wir immer prophylaktisch ein leichtes Schmerzmittel. Bevor wir Sie nach der ESWL wieder nach Hause entlassen, führen wir eine Ultraschallkontrolle der Niere durch und verabreden mit Ihnen die weiteren Kontrolltermine.

 

 


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