Die Prostata | Die gutartige Prostatavergrößerung
Die gutartige Prostatavergrößerung ("Altmännerkrankheit")
Unter den Begriffen "gutartige Prostatavergrößerung", "Prostataadenom" oder "Altmännerkrankheit" versteht man eine altersabhängige, langsame Vergrößerung der Vorsteherdrüse (siehe Abb. 1).
Sie ist nicht zu verwechseln mit Prostatakrebs.
Die Gründe, die zu dieser Vergrößerung führen, sind im einzelnen noch nicht vollständig geklärt. Es scheinen Veränderungen im Hormonhaushalt (Abnahme der männlichen, Zunahme der weiblichen Geschlechtshormone) eine Rolle zu spielen.
Wo befindet sich die Prostata und welche Aufgaben hat sie?
Die Prostata liegt unterhalb der Harnblase zwischen Blasenboden und Beckenboden. Sie umschließt die Harnröhre, die gewissermaßen mitten durch sie hindurchläuft (siehe Abb. 2).
Sie besteht aus Drüsen, Bindegewebe und Muskelfasern und produziert eine Flüssigkeit, die der Ernährung und dem Transport der Samenfäden dient. Ein Großteil der bei einem Samenerguss ausgestoßenen Flüssigkeit stammt aus der Prostata. Sie ist also Bestandteil der männlichen Fortpflanzungsorgane.
Welche Folgen kann eine Prostatavergrößerung haben?
Frühsymptome sind abgeschwächter Harnstrahl, Nachtröpfeln, heftiger Harndrang und häufigeres Wasserlassen am Tag und in der Nacht.
Im fortgeschrittenen Stadium kommt es entweder zu einer plötzlichen, kompletten Harnsperre ("Harnverhalt") oder aber zu einer langsam fortschreitenden unvollständigen Blasenentleerung ("Restharnbildung"), die im Endstadium zu einem Rückstau des Urins in die Nieren und damit zu einem Nierenversagen führen kann.
Dabei ist die Größe der Prostata nicht immer maßgeblich für das Ausmaß der Beschwerden, allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Symptomen mit der Prostatagröße an.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Im Anfangsstadium kann medikamentös behandelt werden. Hierfür stehen pflanzliche Präparate zur Verfügung, oder aber Medikamente, die die Blasenhalsmuskulatur entspannen ("Alphablocker") bzw. die Prostata verkleinern können ("5-Alpha-Reduktasehemmer").
Wenn die medikamentöse Behandlung wegen Nebenwirkungen nicht vertragen wird oder aber nicht (mehr) erfolgreich ist, muss eine operative Therapie erfolgen, die zum Ziel hat, die eingeengte Harnröhre wieder zu erweitern.
Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es mehrere unterschiedliche Methoden, deren Gemeinsamkeit die Entfernung des die Harnröhre umschließenden Prostatagewebes ist. Das bisherige Standardverfahren war die transurethrale Prostataresektion ("TUR-P" oder "Abhobelungsoperation", siehe Abb. 4), bei der in Narkose das überschüssige Prostatagewebe durch die Harnröhre schnipselweise entfernt wird. Alternativ kann das Gewebe auch durch elektrischen Strom ("Elektrovaporisation") oder einen Laser ("Laservaporisation") verdampft werden mit dem Vorteil eines geringeren Blutungsrisikos. Bei sehr großen Vorsteherdrüsen kann auch eine offene Schnittoperation ("Adenomenukleation") notwendig werden.